Fahr betrunken, verlier dein Auto – Pattaya verschärft Gesetze für mehr Verkehrssicherheit

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Neue Justizweisung: Bei Trunkenheit am Steuer droht jetzt auch der Verlust des Fahrzeugs.

PATTAYA, Thailand – Mit härteren Gesetzen und smarter Überwachung geht Pattaya verstärkt gegen Trunkenheit am Steuer vor. Die Stadt reagiert damit auf wachsende öffentliche Sorgen über Verkehrsunfälle und Alkoholfahrten in stark frequentierten Touristenvierteln.

Am 11. Juni trat eine bahnbrechende Weisung der Generalstaatsanwaltschaft in Kraft. Sie verpflichtet Staatsanwälte, bei gefährlichem Verhalten von Alkoholsündern nicht nur Strafen zu fordern, sondern auch die Einziehung des Fahrzeugs zu beantragen – unabhängig davon, ob dies explizit angeklagt ist. Die Maßnahme stützt sich auf § 43 (8) des thailändischen Verkehrsrechts, der rücksichtsloses Fahren unter Strafe stellt.



„Es geht nicht mehr nur um Gefängnis oder Geldstrafen – wir nehmen den Tätern die Möglichkeit, erneut zu fahren“, erklärte Kosonwat Inthujanyong, Direktor des Amts für Rechtshilfe und Vollstreckung.

Nur wenige Stunden zuvor, am 10. Juni gegen 3:30 Uhr, lieferte ein Vorfall in Pattaya ein drastisches Beispiel: Die 28-jährige Supaporn aus Rayong krachte mit ihrem weißen Toyota Yaris in ein Bauarbeiterlager am Runway Market auf der Second Road. Sie hatte zuvor in der Walking Street gefeiert und wollte nach Rayong zurückfahren. Das Fahrzeug zerstörte PVC-Rohre, Zementsäulen und Gerüste – Supaporn war deutlich alkoholisiert und wurde zur Atemkontrolle festgenommen.


Die neuen Maßnahmen riefen eine Welle an Reaktionen in sozialen Netzwerken hervor. Zustimmung kam von Nutzern, die kommentierten:

– „Einziehen und sie dürfen die Raten trotzdem weiterzahlen.“
– „Super! Auto wegnehmen und selbst abbezahlen lassen.“

Unfall in Pattaya: Betrunkene Frau aus Rayong entfacht Debatte über harte Strafen.

Andere reagierten skeptisch:

– „Und wenn der Beamte betrunken ist – was wird dann konfisziert?“
– „Warum nur das Auto? Nimm gleich Haus und Land auch.“
– „Die Bars können jetzt wohl dichtmachen.“

Neben Gesetzesverschärfungen setzt Pattaya auch auf Technologie. Bürgermeister Poramet Ngampichet kündigte gemeinsam mit der Provinzpolizei Region 2 ein Pilotprojekt an: Die Stadt wird zum Vorreiter für intelligente Überwachung. Mit bereits 2.500 installierten Kameras auf dem Festland und Koh Larn wird das System nun durch KI-basierte Gesichts- und Nummernschilderkennung erweitert – direkt verknüpft mit der nationalen Polizeidatenbank.


Das System, angelehnt an die Technologie des Central Investigation Bureau (CIB), ermöglicht die Echtzeit-Erkennung gesuchter Personen und Wiederholungstäter. Eine gemeinsame Taskforce aus Stadtverwaltung, Polizei und CIB koordiniert die Umsetzung. Die Installation soll bis Ende Juni 2025 abgeschlossen sein, mit Fokus auf stark frequentierte Zonen.

Mit dieser Kombination aus rechtlicher Härte und Hightech-Überwachung sendet Pattaya eine deutliche Botschaft: Wer betrunken fährt, riskiert nicht nur Geld und Freiheit, sondern künftig auch sein Fahrzeug.

Und mit mehr Augen – menschlichen und künstlichen – schwinden die Chancen, mit rücksichtsloser Fahrweise davonzukommen.

Überwachung: Pattaya wird Pilotstadt für KI-gestützte Verkehrssicherheit.



Keine Ausreden mehr“ – Bürgermeister und Polizei gründen Taskforce für sichere Straßen.