Überfall auf russischen Touristen erschüttert Pattaya – Proteste wegen mangelnder Sicherheit

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Pattayas dunkle Seiten – Tourist Viacheslav Gurov brutal überfallen, öffentliche Empörung über fehlende Beleuchtung, Kameras und Polizeipräsenz wächst.

PATTAYA, ThailandEine beunruhigende Serie nächtlicher Überfälle wirft erneut ein grelles Licht auf die unzureichende Sicherheitsinfrastruktur in Pattaya. Jüngster Auslöser: Ein russischer Tourist wurde brutal angegriffen und ausgeraubt – in einer dunklen Gasse ohne Beleuchtung oder Kameras.

Am frühen Morgen des 9. Juni suchte der 54-jährige Russe Viacheslav Gurov die Polizeiwache an der Dongtan Curve auf, um Anzeige zu erstatten. Wie Hauptmann Phuttharak Sonkamhan mitteilte, sei Gurov am Vortag in einem bewaldeten Bereich entlang der Soi Parkland 7, hinter dem Wat Boonyakanaram in Jomtien, von einem Mann attackiert worden, der in Begleitung eines Kindes war. Der Täter schlug den Touristen bewusstlos und raubte ihn aus. Erst Stunden später kam Gurov wieder zu sich und konnte mit Hilfe seiner Frau und Freunden die Polizei kontaktieren.



Die Ermittlungen laufen nun unter Leitung von Oberst Anek Srathongyu. Einsatzkräfte durchkämmen das Gebiet, um Spuren zu sichern und den Täter zu identifizieren.

Der Vorfall löste auf Social Media eine Welle der Empörung aus. Zahlreiche Anwohner und Langzeitbesucher schilderten ähnliche Erlebnisse und beklagten das Fehlen von Straßenlaternen, sichtbaren Kameras und regelmäßigen Polizeistreifen. Besonders Frauen, darunter viele russische Touristinnen, würden sich nachts kaum noch sicher fühlen.

„Nach 21 Uhr ist dort niemand mehr unterwegs, und das mitten in der Stadt“, schrieb ein Nutzer. Andere forderten schärfere Gesetze und mehr Polizeipräsenz, während einige sich über Videos von Influencern lustig machten, die Thailand als „eines der sichersten Länder der Welt“ darstellen.


Ein langjähriger Bewohner, der seit 1984 in Pattaya lebt, sprach von einer besorgniserregenden Zunahme der Straßenkriminalität: „Das war früher nicht so – jetzt regieren Drogen, Armut und zu wenig Kontrolle.“

Die Polizei kündigte an, in Risikogebieten verstärkt zu patrouillieren. Doch Kritiker fordern mehr als Reaktionen im Nachhinein: ein systematisches Sicherheitskonzept mit Beleuchtung aller dunklen Straßen, Überwachungskameras an bekannten Gefahrenstellen und sichtbarer Polizeipräsenz – bevor es zu spät ist.