Tödlicher Tourbus-Unfall auf Highway 4 – Thailands Fernbusse bleiben lebensgefährlich

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Sekundenschlaf mit Todesfolge – Tourbus-Unfall in Prachuap Khiri Khan kostet zwei Menschen das Leben und verletzt fünf schwer. 28 Passagiere an Bord, doch mangelhafte Sicherheitsstandards gefährden täglich Leben. Forderungen nach umfassender Reform des Fernbusverkehrs werden lauter.

PATTAYA, Thailand – Ein schwerer Verkehrsunfall in den frühen Morgenstunden des 4. Juni auf Thailands berüchtigtem Highway 4 hat erneut die massiven Sicherheitsmängel im landesweiten Fernbusverkehr aufgezeigt. Ein doppelstöckiger, klimatisierter Reisebus, unterwegs von Rayong nach Don Sak in Surat Thani, kam gegen 4:30 Uhr von der Fahrbahn ab, prallte gegen einen Strommast und stürzte in den Straßengraben. Zwei Menschen starben, fünf weitere schweben in Lebensgefahr.

Überwachungskameras hielten den Moment fest, in dem der Bus – scheinbar ohne äußere Einwirkung – plötzlich von der Straße abkam. Der Unfall ereignete sich vor dem King-Rama-VI-Militärlager im Bezirk Mueang, Provinz Prachuap Khiri Khan.



Der Aufprall zerstörte die gesamte Vorderseite des Fahrzeugs, riss Fenster heraus und beschädigte das Dach schwer. Überlebende berichteten, dass der Bus kurz vor dem Unfall zu schwanken begann. Insgesamt befanden sich 28 Passagiere an Bord.

Der Fahrer, der 51-jährige Thossaporn, gab zu, während der Fahrt eingenickt zu sein. Er war der zweite Fahrer der Strecke und hatte das Steuer nach einem Halt in Hua Hin übernommen. Die Polizei nahm ihn fest, führte Alkohol- und Drogentests durch und ermittelt wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung. Weitere Anklagepunkte hängen von den toxikologischen Ergebnissen ab.


13 Fahrgäste wurden verletzt, fünf davon schwer. Mehrere konnten inzwischen das Krankenhaus verlassen. Die zuständigen Verkehrsbehörden unterstützen die Weiterreise der betroffenen Passagiere.

Dieser Vorfall reiht sich in eine lange Serie tragischer Busunfälle ein, die in Thailand regelmäßig Menschenleben fordern – oft verursacht durch übermüdete Fahrer, überhöhte Geschwindigkeit oder mangelhafte Wartung der Fahrzeuge. Trotz mehrfacher Reformversprechen bleiben die Sicherheitsstandards auf vielen Fernstrecken alarmierend niedrig.


Besonders problematisch ist das Fehlen gesetzlich geregelter Maximalfahrzeiten sowie die schwache Kontrolle von Ruhezeiten. Ohne ein striktes Kontrollsystem bleibt der Reisebusverkehr ein permanentes Risiko – für Thais ebenso wie für Touristen.

Sicherheitsinitiativen und Tourismusverbände rufen die Regierung erneut zu dringenden Reformen auf, bevor weitere Leben unnötig verloren gehen.