Trotz Sicherheitskampagnen: Viele Langzeitbesucher zweifeln an Thailands echtem Reformwillen

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Patrouillen, Razzien und Versprechen: Trotz neuer Maßnahmen zweifeln viele Langzeitbesucher, ob Thailand es wirklich ernst meint mit dem Wandel.

PATTAYA, Thailand – Während Thailand neue Maßnahmen zur Verbesserung von Sicherheit und Service für Touristen verkündet, zeigen sich viele Langzeitbesucher skeptisch: Ist das echte Veränderung – oder nur kosmetisches Krisenmanagement?

Das Ministerium für Tourismus und Sport kündigte diese Woche eine breit angelegte Kampagne an, um das Vertrauen der Reisenden zurückzugewinnen. Geplant sind rund um die Uhr Patrouillen an touristischen Brennpunkten, besserer Service an Flughäfen, ein Notrufsystem über die Touristenpolizei (Hotline 1155) sowie eine neue Echtzeit-Hilfe-App. Gerüchte über angebliche Entführungen wurden von offizieller Seite als haltlos und tourismusfern zurückgewiesen.



Zur Verbesserung des Preis-Leistungs-Verhältnisses will das Ministerium zudem mit Fluggesellschaften zusammenarbeiten, um die Frequenz zu erhöhen und Kerosinsteuern zu senken. Hotels, Taxis und Reiseveranstalter sollen strenger überwacht und unlizenzierte Anbieter verstärkt bekämpft werden. Das „Joint Operations Centre for Combating Nominee Tourism Businesses“ (JOCN) nimmt dabei vor allem ausländische Firmen ins Visier, die mit thailändischen Strohmännern operieren.

„Thailand muss ein Ort sein, an dem Touristen sich sicher fühlen, qualitativ hochwertigen Service erhalten und bedeutsame Erfahrungen machen“, sagte Staatssekretärin Natthriya Thaweewong.

Doch in Pattaya, in Onlineforen und unter langjährigen Ausländern überwiegt der Zweifel.


„Zu wenig, zu spät. Ich verbringe jedes Jahr ein paar Monate hier – und es wird immer teurer. In Vietnam zahlt man weniger, hat genauso schöne Strände und es ist spannender für junge Leute.“

„Thailand braucht Geld – und versucht, überall Kasse zu machen. Schau dir die Flugsteuern an: Die sind oft höher als der Ticketpreis. Dann noch TDAC und diese lächerliche 300-Baht-Einreisegebühr. Die 2.000-Baht-Helmstrafe? Die zahlen garantiert keine Thais.“

„Und die Polizei? Korrupt wie eh und je. Vielfalt? Fehlanzeige. Geh mal nachts am Strand von Pattaya spazieren – da schlafen Inder auf Pappkartons. Interessiert keinen.“

„Und was ist mit der Taximafia auf den Inseln? Die verlangen, was sie wollen. Jetzt auch noch doppelte Eintrittspreise für Ausländer – selbst wenn man hier Steuern zahlt.“


„Thailand ist längst nicht mehr sicher. Luftverschmutzung, Überschwemmungen, tödlicher Verkehr, zunehmende Drogenkriminalität – und überall Betrügereien.“

„Vietnam war mal wie Thailand – aber die haben aufgeräumt. Keine Kneipenschlägereien, keine Abzocktaxis. Selbst die Studiengebühren sind dort fairer.“

Während die Regierung Thailand als erstklassiges Reiseziel mit fairen Preisen und hohem Sicherheitsstandard präsentieren möchte, unterschätzt sie womöglich den Frust derer, die das Land seit Jahren kennen. Für viele geht es nicht nur um Kosten oder Vorschriften – sondern um Vertrauen.