Ausländer sorgt für Empörung im MRT Bangkok – Unhöfliches Verhalten oder übertriebene Aufregung?

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Ausländischer Influencer sorgt mit dröhnender Musik im MRT für Empörung.

PATTAYA, Thailand – Ein ausländischer Influencer mit dem Namen Shayanparstv hat in Thailand einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, nachdem er ein Video veröffentlichte, in dem er mit einer großen tragbaren Lautsprecherbox laute Musik in einem fahrenden MRT-Zug Richtung Khlong Toei spielte.

Während die Musik dröhnte, rief ein genervter thailändischer Fahrgast laut „Hey!“ – woraufhin der Influencer die Musik stoppte. Später postete er das Video mit einer spöttischen Bildunterschrift: „Er hat geschrien, als hätte ich sein Leben ruiniert.“



Der Clip verbreitete sich rasant in den sozialen Medien und spaltete die thailändische Online-Community. Viele User kritisierten den Influencer als respektlos und lobten den thailändischen Fahrgast für sein Einschreiten. Andere hingegen warfen den Thais Überempfindlichkeit vor und bezeichneten den Vorfall als unnötiges Drama.

Weitere Recherchen zeigten, dass dies nicht das erste Mal war, dass der Influencer für Aufsehen sorgte. Bereits zuvor veröffentlichte er ähnliche Inhalte – unter anderem in der MRT und an der Siam BTS Station. In einem weiteren Clip, mutmaßlich mit derselben Person, spielte er laut Musik an einem Bahnsteig, woraufhin ein Sicherheitsbeamter eingreifen und ihn zum Abschalten auffordern musste.


Besonderes Lob erhielt ein Mann mit Brille, der im Netz unter dem Spitznamen „Pee Waen“ (Bruder mit Brille) bekannt wurde. Er stellte sich dem Influencer entgegen und forderte lautstark Respekt ein. Obwohl sein Ton emotional war, verteidigten viele Nutzer seine Reaktion – niemand wisse, was vor der Aufnahme geschehen sei.

Der Vorfall entfachte erneut eine Diskussion über Thailands Visa-Politik. Kritiker sehen das Problem in der zu laschen Visafreiheit, die angeblich respektlose Touristen anzieht. Andere wiederum argumentierten, dass mangelnde Durchsetzung von Regeln und fehlende soziale Verantwortung das eigentliche Problem seien.


Befürworter einer strengeren Visapolitik fordern eine Rückkehr zur Prüfung durch Botschaften, bei der finanzielle Verhältnisse, Reisepläne, Bildung und Vorstrafen berücksichtigt würden. Ohne solche Filter würden mehr problematische Touristen ins Land gelangen. Einige Thais berichteten von persönlichen Erlebnissen mit ausländischen Gästen – und stellten dabei einen deutlichen Verfall des allgemeinen Benehmens fest.

Andererseits betonten viele, dass gutes Benehmen keine Frage des Visums sei, sondern ein universeller Wert. Thailand gewähre derzeit Bürgern aus rund 30–40 Ländern visafreien Zugang – während thailändische Staatsbürger für die meisten Länder Europas und Amerikas ein Visum benötigen.



Ungeachtet der hitzigen Debatte sehen viele in dem Vorfall ein Symptom tieferliegender gesellschaftlicher Herausforderungen – von der Sensationskultur auf Social Media über fehlende Einwanderungskontrollen bis hin zum Mangel an Konsequenzen für Fehlverhalten. Einigkeit herrscht jedoch darüber, dass Thailand Verhaltensregeln im öffentlichen Raum konsequenter durchsetzen muss, um gegenseitigen Respekt zu wahren.