Thailand gewährt Expats neue Steuerfreiheit auf Bitcoin-Gewinne

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Kryptowährungen polarisieren – doch ihr Einfluss auf das globale Finanzsystem könnte bahnbrechend sein.

In einem ambitionierten Schritt hat das thailändische Finanzministerium angekündigt, dass Investoren – thailändische wie ausländische – künftig von der Steuerpflicht auf Gewinne aus Kryptowährungen befreit sind, sofern der Handel über Plattformen erfolgt, die bei der thailändischen Börsenaufsicht (SEC) lizenziert sind. Diese Steuerbefreiung gilt vom 1. Januar 2025 bis zum Ende des Jahres 2029 und soll Thailands Position als globales Finanzzentrum und Vorreiter bei der Regulierung digitaler Vermögenswerte stärken.



Damit knüpft Thailand an frühere Vergünstigungen an, die es Expats und thailändischen Steuerzahlern ermöglichen, Auslandseinkommen steuerfrei ins Land zu bringen – unter der Voraussetzung, dass die Einnahmen im Kalenderjahr oder spätestens im darauffolgenden Jahr nach Thailand transferiert werden. Ein entsprechendes Rundschreiben des Ministeriums mit genauen Details wird noch erwartet.

Gleichzeitig plant das Finanzministerium, dass Touristen in naher Zukunft mit Kryptowährungen bei registrierten Unternehmen für Hotels, Restaurants und andere Dienstleistungen zahlen können – durch die Verknüpfung ihrer Kreditkarten mit digitalen Vermögenswerten für den Binnenkonsum.


Sollte die Steuerfreiheit für Krypto-Gewinne wie erhofft greifen, könnte Thailand in direkte Konkurrenz mit Singapur und Hongkong um den Titel „Krypto-Hub Asiens“ treten. Tatsächlich entfernt sich das Land damit von seiner bisherigen Linie, möglichst alle Einnahmen zu besteuern, und setzt stattdessen auf temporäre Steuererleichterungen, die langfristig mehr Investoren anziehen sollen. Begleitet wird dieser Kurswechsel jedoch von einem harten Vorgehen gegen nicht lizenzierte Krypto-Börsen im Ausland und damit verbundene Cyberkriminalität. Ziel ist es, langfristige Anleger statt kurzfristige Spekulanten ins Land zu holen.

Die Beratungsfirma ExpatTax Thailand erklärte in einer E-Mail an ihre Abonnenten, dass die Einzelheiten der neuen Regelung noch ausstünden. Die Steuerbefreiung beziehe sich offenbar ausschließlich auf tatsächliche Kursgewinne aus Kauf und Verkauf – nicht jedoch auf Einnahmen aus geschäftlicher Tätigkeit. Unklar sei zudem, wie Gewinne zu melden sind oder wie mit Transfers von nicht lizenzierten Plattformen oder Offshore-Wallets umzugehen ist.


ExpatTax resümiert: „Diese fünfjährige Steuerpause für Krypto-Gewinne könnte für Expats eine sehr gute Nachricht sein – sie erfolgt jedoch nicht automatisch und ist an Bedingungen geknüpft. Weitere Klarstellungen seitens der thailändischen Steuerbehörde sind zu erwarten.“

Ein Regierungssprecher stellte außerdem klar, dass Kryptowährungen aktuell nicht zur Bezahlung von Visa- oder Einwanderungsgebühren zugelassen werden sollen – zumindest vorerst nicht.

Der bekannte Whistleblower Edward Snowden erinnerte in diesem Zusammenhang daran: „Bitcoin ist zwar höchst umstritten, aber auch die bedeutendste Entwicklung seit der Erfindung des Münzgelds.“