
PATTAYA, Thailand – Mit Beginn der Nebensaison in Pattaya mehren sich erneut die Stimmen unzufriedener Stammgäste: Die Stadt sei teurer geworden, während vergleichbare Reiseziele in Südostasien ihre Preise senken und mehr bieten. Für viele ein deutliches Zeichen, dass Pattaya den Anschluss verlieren könnte.
Dabei sollte gerade die Nebensaison Pattayas große Stunde sein: weniger Touristen, mildere Temperaturen, eine entspanntere Atmosphäre. Doch statt Preisnachlässen und attraktiven Angeboten berichten viele Urlauber von steigenden Kosten – bei Unterkünften ebenso wie bei Essen oder Dienstleistungen.
„Das ist das einzige Land, in dem während der Nebensaison die Preise steigen“, sagte ein langjähriger Besucher. „Typisch Thai-Gier.“
Im Vergleich zu Ländern wie Vietnam oder den Philippinen erscheint Pattaya zunehmend als teures Pflaster: In Da Nang oder Cebu bekommt man ein Hotelzimmer für 25 US-Dollar und eine warme Mahlzeit für 5 Dollar – in Pattaya zahlt man dafür oft das Doppelte. Selbst einfache Restaurants verlangen inzwischen 200 bis 300 Baht für Standardgerichte.
Hinzu kommen erschwerte Aufenthaltsbedingungen: häufige Visa-Check-ins, steigende Servicegebühren und ein starker Baht (aktuell 42–43 Baht pro britisches Pfund, verglichen mit 75 vor wenigen Jahren) trüben das Gesamtbild weiter.
Kritik gibt es auch an der veränderten Zusammensetzung des Touristenspektrums. Einige empfinden das neue Stadtbild als unattraktiver und geben insbesondere Besuchern aus Indien und Russland die Schuld an einem wahrgenommenen Wandel. „Diese zwei Nationalitäten haben Pattaya verändert“, lautet ein scharfer Kommentar. Andere sprechen von einem sich jährlich erneuernden „Touristen-Deadwood“.
Doch Pattaya hat sich schon oft neu erfunden. Die Stadt wird überleben – aber will sie wirklich florieren, muss sie gezielt auf jene Gäste setzen, die über Jahre hinweg treu geblieben sind: Familien, Langzeiturlauber, Backpacker mit Budget. Dafür braucht es faire Preise, einladende Atmosphäre und flexiblere Visaregeln.
Während sich manche nun für ruhigere Orte wie Ko Chang oder Ko Samui entscheiden – oder ganz auf Thailand verzichten – bleibt eines klar: Wer mit weniger kommt, will nicht mit leeren Händen gehen.