Starker Baht schmälert Urlaubsausgaben in Pattaya

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Zwei ausländische Touristen gehen die Beach Road in Pattaya entlang und wägen ihre Urlaubsausgaben ab, während ein starker Baht und steigende Bankgebühren den Wert ihrer Reisebudgets schleichend mindern. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Für viele Kurzzeitbesucher und Langzeitgäste in Pattaya ist der größte Schock in dieser Saison weder der Verkehr noch die Hitze oder steigende Lebensmittelpreise, sondern der Wechselkurs. Während der thailändische Baht weiterhin ungewöhnlich stark bleibt, stellen ausländische Touristen fest, dass ihre Urlaubskassen deutlich schneller schrumpfen als erwartet – insbesondere, wenn Bankabzüge und Überweisungsgebühren berücksichtigt werden.



Mehrere Reisende berichten, dass der tatsächlich erzielte Wechselkurs nach Abzug von Bankgebühren auf etwa 29 Baht pro US-Dollar fällt, selbst wenn der offizielle Marktwechselkurs deutlich höher liegt. Hinzu kommen feste Gebühren, die sich pro Transaktion auf bis zu 900 Baht belaufen können und oft kaum transparent ausgewiesen sind. Selbst eine große staatliche Bank, die als vergleichsweise günstig und verlässlich gilt, bleibt von Kritik nicht verschont.

Das Ergebnis ist zunehmender Frust bei Touristen und Langzeitaufenthalten, die sich finanziell von mehreren Seiten unter Druck gesetzt fühlen. Unterkünfte, Gastronomie, Transport und Freizeitangebote in Pattaya sind in den vergangenen zwei Jahren spürbar teurer geworden, während die Kaufkraft vieler Fremdwährungen kontinuierlich gesunken ist. Was früher als preiswert galt, wird nun als knapp kalkuliert empfunden. Viele Besucher reagieren darauf mit geringeren Ausgaben, kürzeren Aufenthalten oder überdenken künftige Reisen nach Thailand ganz.


Auch kleine Betriebe spüren die Folgen. Bar- und Restaurantbetreiber, Massagegeschäfte und Marktverkäufer berichten, dass Gäste pro Besuch weniger ausgeben und deutlich preissensibler geworden sind. Zwar mögen die Ankunftszahlen von Touristen auf dem Papier weiterhin solide erscheinen, doch die tatsächliche Ausgabenbereitschaft steht zunehmend unter Druck.

Kritiker bemängeln, dass Thailands Tourismusstrategie zu stark auf Besucherzahlen fixiert sei, während reale Faktoren wie ein starker Baht, hohe Bankgebühren, Doppelpreissysteme und steigende Lebenshaltungskosten zu wenig Beachtung fänden. Wenn Touristen bereits Hunderte von Baht verlieren, bevor sie überhaupt Bargeld in der Hand halten, wirkt sich das unmittelbar auf ihre Ausgaben in der lokalen Wirtschaft aus.


Da Pattaya zunehmend mit Reisezielen wie Vietnam, den Philippinen oder sogar Teilen Europas konkurriert, die mittlerweile ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, drohen der starke Baht und intransparente Bankgebühren die langfristige Attraktivität Thailands zu untergraben. Ein Besucher brachte es nüchtern auf den Punkt: „Nicht mehr die Frauen oder die Strände entscheiden, wie lange ich bleibe – sondern der Wechselkurs.“

Wenn Thailand möchte, dass Touristen nicht nur ankommen, sondern auch Geld ausgeben, könnten politische Entscheidungsträger und Banken gut beraten sein, genauer hinzusehen, wie viel von den Reisebudgets verloren geht, bevor es überhaupt auf der Straße ankommt.