Thailand verschärft Sicherheitskontrollen bei visafreier Einreise

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Beamte der Einwanderungsbehörde führen am Flughafen Suvarnabhumi verstärkte Passkontrollen durch, während Thailand angesichts erhöhter Grenzspannungen die Sicherheitsmaßnahmen für visafreie Einreisen verschärft.

PATTAYA, Thailand – Die thailändische Einwanderungsbehörde hat die Kontrollen für visafreie Einreisen deutlich verschärft. Betroffen sind insbesondere kambodschanische Staatsangehörige sowie als risikoreich eingestufte ausländische Reisende. Hintergrund sind erhöhte Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit erneuten Zusammenstößen entlang der thailändisch-kambodschanischen Grenze.

Pol. Maj. Gen. Choengron Rimpadee, stellvertretender Leiter und Sprecher des Immigration Bureau, erklärte, die Maßnahmen seien auf Anordnung von Polizeichef Pol. Gen. Kittirat Phanphet sowie des Leiters der Einwanderungsbehörde, Pol. Lt. Gen. Phanumas Boonyalak, umgesetzt worden. Geheimdienstliche Erkenntnisse deuteten darauf hin, dass ausländische Söldner das visafreie Einreiseprogramm Thailands missbrauchen könnten, um Aktivitäten zu entfalten, die die nationale Sicherheit gefährden.



Obwohl der kommerzielle Flugverkehr zwischen Thailand und Kambodscha weiterhin regulär abgewickelt wird, befürchten die Behörden, dass einzelne Personen unter dem Deckmantel des Tourismus einreisen könnten – entweder, um Grenzgebiete zu infiltrieren oder um feindliche Operationen im Hinterland zu unterstützen.

Als Reaktion darauf hat das Immigration Bureau die Leiter und Kommandanten der Einreisekontrollstellen an fünf internationalen Großflughäfen – Suvarnabhumi, Don Mueang, Chiang Mai, Phuket und Hat Yai – angewiesen, strengere Prüfverfahren umzusetzen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei zwei Gruppen, die visafrei nach Thailand einreisen wollen:

Ausländischen Staatsangehörigen mit Verdacht auf Söldnertätigkeit, insbesondere aus Osteuropa sowie aus Teilen Zentral- und Oberasiens.


Kambodschanischen Staatsangehörigen, deren Einreise während einer Phase aktiver militärischer Spannungen nicht dem üblichen Tourismusverhalten entspricht.

Die Behörden betonten, dass kambodschanische Staatsangehörige mit legitimen Geschäfts- oder Arbeitszwecken in Thailand die entsprechenden Visa über thailändische Botschaften oder Konsulate beantragen müssen, um eine Vorabprüfung zu ermöglichen. Seit Anfang Dezember bis zum 13. Dezember 2025 wurde im Rahmen der verschärften Maßnahmen 185 Personen die Einreise verweigert.

Zudem arbeitet die Einwanderungsbehörde eng mit nationalen Sicherheits- und Nachrichtendiensten zusammen, um gezielt Personen oder Netzwerke mit mutmaßlichen Verbindungen zu Söldneraktivitäten zu identifizieren. Ziel sei eine präzise Durchsetzung der Maßnahmen, ohne den regulären Tourismus zu beeinträchtigen.


Die Behörden räumten ein, dass es durch die intensiveren Kontrollen zu längeren Wartezeiten an den Grenzkontrollstellen kommen könne, insbesondere zu Stoßzeiten am Flughafen Suvarnabhumi. Alle Schalter seien jedoch vollständig besetzt, die Wartezeiten sollen bei etwa 40 bis 45 Minuten liegen – gegenüber durchschnittlich 20 Minuten unter normalen Umständen. Thailand empfängt weiterhin täglich rund 75.000 bis 80.000 internationale Ankünfte, wobei pro Passkontrolle nicht mehr als 45 Sekunden vorgesehen sind.

Die Einwanderungsbehörde appellierte an ausländische Touristen, Verständnis für die Situation aufzubringen. Die Maßnahmen seien notwendig, um die nationale Sicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig den reibungslosen Ablauf des Tourismus in Thailand aufrechtzuerhalten. (TNA)