Pattayas Unternehmen stehen vor neuer Kostenbelastung durch gestiegenen Mindestlohn

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„Es geht nicht nur um 400 Baht am Tag – es sind die steigenden Gesamtkosten“, sagt ein Hotelmanager in Jomtien. (Foto: Jetsada Homklin)

PATTAYA, Thailand – Unternehmen in Pattaya, insbesondere in den Bereichen Gastgewerbe und Nachtleben, sehen sich mit einer weiteren finanziellen Herausforderung konfrontiert: Seit dem 1. Juli 2025 gilt landesweit ein neuer gesetzlicher Mindestlohn, der vor allem in touristisch geprägten Regionen wie Pattaya für Unruhe sorgt.

Gemäß der im Royal Gazette veröffentlichten Ankündigung und der Genehmigung durch das tripartite Lohnkomitee müssen Betriebe in bestimmten Sektoren – darunter Hotels der Typen 2, 3 und 4 sowie Unterhaltungsbetriebe – künftig mindestens 400 Baht pro Tag zahlen. Diese Regelung gilt in wirtschaftlich bedeutenden Gebieten wie Bangkok, Chachoengsao, Phuket, Rayong, Ko Samui und insbesondere Chonburi, zu dem Pattaya gehört.



Für viele lokale Geschäftsinhaber, die bereits mit steigenden Stromkosten, unbeständigen Touristenzahlen und verschärfter Regulierung kämpfen, bedeutet die neue Lohnuntergrenze eine weitere wirtschaftliche Belastung. Besonders kleine und mittelständische Betriebe bangen um ihre ohnehin knappen Gewinnmargen – gerade jetzt in der umsatzschwachen Regenzeit.

„Es geht nicht nur um 400 Baht pro Tag“, erklärt ein Hotelmanager aus Jomtien. „Dazu kommen Sozialversicherungsbeiträge, Überstunden und Boni. Wir möchten unsere Mitarbeitenden fair entlohnen, aber der Zeitpunkt ist schwierig.“


Das Gesetz sieht klare Vorgaben vor: Arbeitgeber dürfen keinen Lohn unterhalb der festgelegten Grenze zahlen. Die Regelarbeitszeit beträgt acht Stunden (bzw. sieben Stunden bei gefährlicher Arbeit) – diese Zeit ist ausschlaggebend für die Lohnberechnung.

Im Vergleich zu Chonburi erhielten andere Provinzen nur moderate Anpassungen: In Chiang Rai und Tak liegt der Tageslohn nun bei 352 Baht, während Arbeitnehmer in den südlichen Provinzen Narathiwat, Pattani und Yala mit 337 Baht das landesweite Minimum erhalten.

Während Pattaya seine Tourismuswirtschaft wieder ankurbeln will, stehen viele Unternehmen nun unter dem Druck, höhere Personalkosten zu tragen und gleichzeitig wettbewerbsfähige Preise für in- und ausländische Gäste zu bieten.


„Höhere Löhne können die Lebensqualität verbessern – aber für Unternehmen am Limit könnte das Jobkürzungen, reduzierte Arbeitszeiten oder gar Schließungen bedeuten“, warnt ein Betreiber eines Nachtlokals.

Mit Inkrafttreten der neuen Regelung richtet sich der Blick nun auf Pattayas Dienstleistungssektor – und auf die Frage, ob staatliche Unterstützung oder Anpassungen folgen, falls die Belastung zu groß wird.