
PATTAYA, Thailand – Thailand verstärkt den Kampf gegen Cyberkriminalität, nachdem Betrugsfälle im Internet im vergangenen Jahr Schäden von über 60 Milliarden Baht verursacht haben. Besonders hart trifft es Frauen im erwerbsfähigen Alter – vor allem in Touristenhochburgen wie Pattaya, wo viele digitale Transaktionen und ein konstanter Geldfluss die Bewohnerinnen und Arbeitnehmerinnen zu leichten Zielen für Betrüger machen.
In Pattaya, bekannt für seine florierende Tourismuswirtschaft und zahlreiche Beschäftigte im Dienstleistungssektor, arbeiten die lokalen Behörden inzwischen eng mit nationalen Cybercrime-Einheiten zusammen, um sowohl Einheimische als auch Touristen besser zu schützen. Viele Opfer sind Frauen aus Gastronomie, Nachtleben oder freiberuflichen Bereichen, die digitale Tools für Kommunikation und Geschäfte nutzen.
Laut der Electronic Transactions Development Agency (ETDA) wurden 2024 über 3.381 Beschwerden registriert, die von Fake-Investments über gefälschte Markenprodukte bis zu Betrügern, die sich als Banken oder Prominente ausgeben, reichen. Der dadurch entstandene Schaden belief sich auf über 19 Milliarden Baht. Ein erheblicher Teil dieser Fälle stammt aus oder wurde in tourismusintensiven Städten wie Pattaya gemeldet.
Die Cyber Crime Investigation Bureau (CCIB) zählte allein 2024 über 400.000 Beschwerden wegen Cyberkriminalität; in der ersten Hälfte von 2025 sind bereits 166.000 neue Fälle hinzugekommen. Betrügerischer Online-Handel ist dabei am häufigsten vertreten. Alarmierend ist, dass 64 % aller Opfer Frauen im erwerbsfähigen Alter sind, deren digital geprägter Alltag das Risiko von Online-Betrug erhöht.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat das Ministerium für digitale Wirtschaft und Gesellschaft die Kontrollen durch das Gesetz über digitale Plattformdienste (DPS) verschärft. Plattformen, die mehrfach mit Betrugsfällen in Verbindung gebracht werden, können nun als „risikoreich“ eingestuft und strenger überwacht werden. Die jüngste Regelung – ETDA-Mitteilung Nr. 4/2025, in Kraft seit 10. Juli – verpflichtet bestimmte Online-Marktplätze zur Registrierung und Einhaltung des Königlichen Erlasses über digitale Plattformdienste B.E. 2565 (2022).
In Pattaya haben die lokalen Behörden die Zusammenarbeit mit der Touristenpolizei und dem Online Crime Response Center intensiviert, damit insbesondere Frauen aus dem Nachtleben oder Kleingewerbe leichter Anzeige erstatten und schnell Hilfe bekommen. Geplant sind außerdem mobile Aufklärungskampagnen, um Bewohnerinnen und Bewohner über Risiken und Warnsignale von Online-Betrug zu informieren.
„Touristische Städte wie Pattaya ziehen viel wirtschaftliche Aktivität an – leider auch Kriminelle“, so ein örtlicher Cybercrime-Ermittler. „Wir sehen immer mehr Fake-Investments und Online-Shops, die gezielt hart arbeitende Menschen ansprechen, die auf ihre Handys angewiesen sind.“
Die Behörden rufen die Bevölkerung dazu auf, bei Online-Geschäften wachsam zu bleiben, Angebote kritisch zu prüfen und verdächtige Vorgänge über die Hotline 1441 oder online unter www.thaipoliceonline.com zu melden.









