PATTAYA, Thailand – Seit mehr als vier Jahrzehnten prägen Pattayas legendäre Songthaews – besser bekannt als Baht-Busse – das Straßenbild der Stadt. Diese blauen Pick-ups mit zwei Bänken und einem Dach mögen weder Klimaanlage noch App-Tracking bieten, doch sie haben etwas, das kein Grab-Taxi oder Minivan ersetzen kann: Freiheit, Vertrautheit und den besten Platz in der ersten Reihe, um das bunte Leben der Stadt zu beobachten.
Ob sonnenverbrannte Freunde, die an der Central Festival Mall aussteigen, ein einzelner Tourist, der auf der Beach Road den Wind genießt, oder eine Familie, die mit Tüten voller Einkäufe nach Hause fährt – der Baht-Bus ist aus dem Alltag nicht wegzudenken. Und für nur 10 Baht auf den Hauptstrecken bleibt der Preis unschlagbar.
Konkurrenten wie Grab, Bolt oder klimatisierte Taxis haben versucht, den Platz der Baht-Busse streitig zu machen. Doch diese einfachen, offenen Fahrzeuge haben ihren festen Platz nie wirklich verloren. Ohne Aufpreis zur Stoßzeit, ohne App – sie fahren einfach, zuverlässig und direkt ans Ziel. Gerade diese Schlichtheit macht ihren Charme aus.
Allerdings gilt eine wichtige Regel: Wer einen Baht-Bus für eine Sonderfahrt außerhalb der Route mieten möchte, sollte unbedingt vorher den Preis aushandeln und klar sagen, wohin es gehen soll. Sonst kann die Fahrt schnell doppelt so teuer werden. Viele Fahrer sind fair, doch Pattaya ist auch eine Stadt, in der Verhandeln dazugehört.
Manche halten die Baht-Busse für altmodisch. Doch für viele sind sie ein Teil des Pattaya-Erlebnisses: eine bewegte Postkarte, ein kurzer Moment Gemeinschaft unter Fremden – und manchmal auch ein kleines Abenteuer durch chaotische, bunte Straßen.
Pattaya verändert sich rasant, doch solange die Straßen offen bleiben und Menschen unterwegs sind, werden die blauen Baht-Busse weiter ihre Runden drehen. Verlässlich. Unbesiegt. Kult.
