Immobilieninvestoren erstatten Anzeige nach Milliardenverlusten durch betrügerische Projekte in Bangkok und Pattaya

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Investoren werfen dem Unternehmen vor, falsche Versprechen gemacht, Bauprojekte gestoppt und trotz hoher Zahlungen keine Eigentumsübertragungen geliefert zu haben.

PATTAYA, Thailand – Mehr als 70 Geschädigte eines groß angelegten Betrugsfalls rund um ein Immobilienunternehmen mit dem Kürzel „H“ haben sich an die thailändische Behörde für Sonderermittlungen (DSI) gewandt. Sie fordern, dass der Fall als Sonderermittlung eingestuft wird, nachdem sie in insgesamt 11 Projekten in Bangkok und Pattaya Verluste in Milliardenhöhe erlitten haben.



Tankhun Jitisara, Vorsitzender des Santitham Clubs, der die Opfergruppe anführte, erklärte, das Unternehmen habe für seine 11 Projekte mehrere juristische Personen registriert. Diese seien insgesamt über 20 Milliarden Baht wert gewesen. Laut der Beschwerde gibt es vier Hauptarten von Betroffenen:

* Käufer, die Häuser oder Eigentumswohnungen bezahlt, aber nie eine Eigentumsübertragung erhalten haben.

* Eigentümer, die Einheiten besitzen, diese aber weder verkaufen können noch die versprochenen jährlichen Renditen von 7 % erhalten – diese Zahlungen seien seit Juli 2024 aufgrund angeblicher Liquiditätsprobleme ausgeblieben.

* Investoren, die über 500 Millionen Baht in Gemeinschaftsfonds eingezahlt haben, die jedoch nie real investiert wurden.

* Teilnehmer von Fractional-Ownership-Modellen, denen nach zwei Jahren eine vollständige Rückzahlung zugesagt wurde – selbst nach drei Jahren nach Fälligkeit blieb diese aber aus.


Tankhun forderte die DSI auf, Ermittlungen gegen die Geschäftsführer, beteiligte Agenturen und Vertriebspartner des Unternehmens aufzunehmen – wegen Betrugs, Verstoßes gegen das Gesetz über betrügerische Kapitalbeschaffung sowie Computerstraftaten aufgrund gefälschter Online-Informationen. Weitere Geschädigte, die Immobilien ausschließlich als Eigenbedarf gekauft haben, wollen laut Tankhun gesondert Klage nach dem Verbraucherschutzgesetz einreichen.

Unter den Beschwerdeführern sind Käufer, die monatlich Hypothekenraten von über 200.000 Baht zahlen, bei Gesamtzahlungen von mehr als 5 Millionen Baht für Immobilien mit einem Wert von rund 18 Millionen Baht. Andere berichten, sie seien durch Vertragsänderungen gezwungen worden, auf andere Projekte auszuweichen, wodurch sie in Schulden geraten seien. Viele Anleger in Gemeinschaftsmodellen warten noch immer auf zugesagte Rückzahlungen.


Das Unternehmen „H“ ist nicht an der Börse notiert und hat seine Projekte vor allem online und über Agenturen vermarktet, mit dem Versprechen von Objekten im Wert von mehreren zehn Milliarden Baht. Von den insgesamt elf Projekten wurden laut den Opfern lediglich zwei fertiggestellt, während die Bauarbeiten an neun weiteren gestoppt wurden – teils nach einem Baufortschritt von rund 70 %.

Der Schaden für alle betroffenen Investoren wird inzwischen auf über 5 Milliarden Baht geschätzt. Die Zahl der Klagen wächst weiter. (TNA)